Japankäfer (Popillia japonica)
Der Japankäfer (Popillia japonica) ist ein auffälliges und gefürchtetes Insekt, das ursprünglich aus Japan stammt. Trotz seiner schillernden, metallisch grünen und bronzenen Farben ist dieser Käfer alles andere als ein willkommener Anblick in Gärten und landwirtschaftlichen Flächen. Seit seiner unbeabsichtigten Einschleppung in andere Teile der Welt hat sich der Japankäfer zu einem ernsthaften Schädling entwickelt, der sowohl im Larvenstadium als Engerling wie auch als adulter Käfer beträchtliche Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen, in öffentlichen Grünflächen und in Hausgärten verursacht.
Aussehen
Der Japankäfer ist relativ klein. Seine Körperlänge beträgt 8 bis 12 Millimeter, ist also etwas kleiner als ein Fünfrappenstück. Im Gegensatz zum hiesigen Gartenlaufkäfer hat er ein charakteristisch goldgrün, metallisch schimmerndes Halsschild und auf beiden Körperseiten fünf weisse Haarbüschel und am Hinterleib nochmals zwei weitere, weisse Haarbüschel, die sich von blossem Auge gut erkennen lassen. Seine Flügeldecken sind bronzefarben.
Lebenszyklus
Der Käfer durchläuft vier Entwicklungsstadien: Ei, Larve (Engerling), Puppe und ausgewachsener Käfer. Nach der Paarungszeit, legen die Weibchen ihre Eier in den Boden, wofür sie feuchte Wiesen bevorzugen. Aus den Eier schlüpfen nach einigen Wochen Larven. Diese Larven ernähren sich von den Wurzeln von Gras und anderen Pflanzen, bevor sie sich verpuppen und schließlich als erwachsene Käfer schlüpfen. Die erwachsenen Käfer können vor allem im Sommer (Juni-August) beobachtet werden.
Verhalten und Nahrung
Die erwachsenen Käfer sind während der Sommermonate besonders aktiv. Sie ernähren sich von den Blättern, Blüten und Früchten einer Vielzahl von Pflanzen. Zu ihren bevorzugten Pflanzen zählen Rosen, Weinreben, Linden, Obstbäume und viele mehr. Dabei fressen sie das Blattgewebe zwischen den Adern, was ein skelettiertes Aussehen hinterlässt.
Verbreitung
Der Japankäfer wurde in Nordamerika und Europa eingeschleppt und hat sich dort schnell verbreitet. Er ist ein ernstzunehmender Schädling in diesen Gebieten, da er keine natürlichen Feinde hat, die seine Population regulieren könnten.
Warum ist der Japankäfer gefährlich für die einheimische Landwirtschaft?
Schäden durch Larven
Die Larven des Japankäfers ernähren sich von den Wurzeln von Gras und anderen Pflanzen. Dies führt zu einer verminderten Wasser- und Nährstoffaufnahme, wodurch die Pflanzen welken und absterben können. Besonders betroffen sind Rasenflächen und Weideflächen, was wirtschaftliche Verluste in der Landwirtschaft und im Gartenbau zur Folge hat.
- Wurzelfrass
- Sekundäre Effekte
Schäden durch erwachsene Käfer
Die erwachsenen Käfer können ganze Felder und Gärten innerhalb kurzer Zeit kahlfressen. Sie fressen das Blattgewebe zwischen den Blattadern verschiedener Pflanzenarten und lassen so nur noch das Gerüst der Adern übrig. Das verleiht den Blättern ein skelettiertes Aussehen. Dieser Schaden beeinträchtigt die Fähigkeit der Pflanze, Photosynthese zu betreiben, was zu reduziertem Wachstum und Ertrag führt!
Japankäfer sind polyphag, sie ernähren sich also von einer Vielzahl von Pflanzenarten. Dies umfasst Nutzpflanzen wie Mais, Soja, Obstbäume (z. B. Apfel und Pfirsich), Weinreben und Zierpflanzen (z. B. Rosen). Die breite Nahrungsbasis des Japankäfers macht ihn darum besonders gefährlich, da er in vielen verschiedenen Umgebungen Schaden anrichten kann.
- Blattfrass
- Wurzelfrass
- Vielfalt der Pflanzen
Bekämpfung des Japankäfers
Die Bekämpfung des Japankäfers ist kostspielig und zeitaufwendig. Wenn chemische Insektizide eingesetzt werden, kann dies negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Alternative Methoden sind teilweise noch in der Entwicklung und nicht immer zuverlässig. Per Notfallzulassung sind in der Schweiz temporär bereits Nematoden gegen die Larven und Acetamiprid gegen die Käfer erfolgreich im Einsatz. Die Behandlung der Produkte ist nur auf Anweisung des kantonalen Pflanzenschutzdienstes erlaubt. Weitere Infos zum Japankäfer finden Sie hier.
Der Japankäfer stellt eine ernsthafte Bedrohung für die einheimische Flora und die Landwirtschaft dar, es ist daher wichtig, seine Ausbreitung zu überwachen und geeignete Massnahmen zur Bekämpfung zu ergreifen. So handelt es sich beim Japankäfer auch um ein Quarantäneorganismus mit Meldepflicht bei den jeweiligen kantonalen Fachstellen für Pflanzenschutz.